Die 7b stach in See

„alle Mann an Deck - setzt die Segel“

...so oder ähnlich klang es jeden Morgen aufs neue - egal bei welchem Wetter.

Montag Tag 1 an Bord es stürmt und regnet - bei bis zu Windstärke 7 gleich unsere erste Härteprüfung, jeder muss eine Rettungsweste tragen und selbst diejenigen die geeignete Regenkleidung mit dabei hatten, waren nach spätestens zwei Stunden nass bis auf die Haut. Sei es vom Regen oder der Gischt die aufsprüht sobald der Bug in die nächste Welle taucht. So schafften wir es denn immerhin von Harlingen nach Terschelling, auch wenn die Pläne uns ursprünglich nach Texel führen sollten. Dem Wetter und den Naturgewalten eben ausgeliefert, trotzten wir dennoch bis wir endlich im Hafen eingelaufen waren und angelegt hatten. Als Dank für die Strapazen durfte das heutige Küchenteam dann Tortellini mit Schinken-Sahne-Sauce zaubern bzw. auch eine vegetarische Variante. Unsere Skipper Andi und Anne (die heißen fast so wie die zwei Lehrer die wir als Begleitung dabei hatten) haben daher auch gerne mit uns gegessen. Nach dem gemeinsamen Essen gab es die obligatorischen „Nautischen Minuten“ von Kapitän Andi. Das hatte fast schon etwas von Schule denn Andi brachte uns bei wie weit eine Seemeile ist und was Backbord und Steuerbord bedeuten.

Nach einer netten Runde Halli Galli mussten wir dann zur Hafenruhe in unsere Kojen und schliefen bald ein. Dienstag, Tag 2, Sonnenstrahlen kitzelten uns durch die Bullaugen wach. Nach dem gemeinsamen Frühstück hieß es wieder alle Mann an Deck. Wir segelten nach Vlieland, wo wir auch nach wenigen Stunden ankamen. Da es noch früh am Nachmittag war gab es erst einen kleinen Snack bevor wir an den Strand gingen. Weißer Sand, blaue Wellen, Muscheln, Krebse erwarteten uns und Käpt’n Jack Jonas Sparrow machte flic flac ins Wasser. Kalt war sie, die Nordsee, aber unsere unerschrockenen Matrosen wechselten zur Badehose und wurden nass - wie schnell die wieder draußen waren war lustig zu beobachten. Nach 2 Strandstunden mussten wir zurück zum Schiff uns Stadt-fein machen, denn das EM-Fußballspiel von Deutschland wartete auf uns. Anschließend machten wir uns wieder auf die Suche nach dem versteckten Schatz auf der Insel. - Wer weiß denn auch schon wann wir wieder mal nach Vlieland kommen.

Der Schatz war aber irgendwie unauffindbar und so schlenderten wir gemütlich zurück zum Schiff und durften 15 Kilogramm selbstgemachten Kartoffelsalat mit Würstchen verputzen bevor wir völlig k.o. in unsere Kojen wanderten.

Mittwoch, Tag 3, piratenmäßiges Ausschlafen war angesagt, denn „huch“ das ganze Wasser war weg – Ebbe. Somit hatten wir Zeit und konnten noch einmal nach in das Städtchen spazieren und shoppen - was es da alles tolles an Souvenirs gab ... nur einige Spezialisten mussten dann coole Sonnenbrillen kaufen. 

Weiter ging der segeltörn bei schönem Wetter wieder über das Wattenmeer und plötzlich ...

"Eisberg voraus ...." wir siniiiinkeeeennn .... Jonas probte schnell noch den "König der Welt" bevor der unweigerliche Untergang drohte, doch dann wurden wir beruhigt. Wir sind nur auf Grund gelaufen ... und das sogar absichtlich. Der Plan für heute sah vor, dass wir trockenfallen, doch... kippt das Boot dabei nicht um? Nun da das Boot fest steckte konnten wir die Wassertiefe abschätzen 1,15m - und da durften wir denn dann auch reinspringen. Die fortschreitende Ebbe lies auch das Wasser noch ganz verschwinden und so konnten wir barfuß über das Watt wandern und alles mögliche erforschen. Hier und da eine Qualle, ein Krebs, kleine Seesterne im Seetang ....  da gab es so viel zu sehen ... Einige Matrosen mussten das Deck schrubben und andere durften Muscheln und Algen vom Rumpf entfernen. Dann kam das Wasser zurück -Flut- und das Schiff begann auch wieder zu schwimmen. Mit der Flut und dem langen Badetag kam auch der Hunger zurück.

Kochen auf hoher See, eine wahre Herausforderung, sowie auch die Nacht auf der offenen See zu verbringen. Nur gut dass es Reisetabletten und Reisekaugummis gegen das ständig schwankende Schiff gibt und wir alle Chili con (oder eben non) Carne essen konnten. Die Nacht auf See war ruhig und die Sterne funkelten so hell, dass wir an Deck bis spät Sternbilder beobachten konnten.

Für Donnerstag war die Rückfahrt nach Harlingen angesetzt, leider wieder mit Regen, aber immerhin nicht ganz so viel Wind. Segel setzen klappte nun fast wie von alleine und auch der Ruf des Skippers " eine Wendeeeee" war allen klar. Alle arbeiteten Hand in Hand. Es sollte ja niemand über Bord gehen oder am Baum hängen wie in Fluch der Karibik. Apropos Karibik, Regen und 18 Grad haben wenig damit zu tun. Erschreckend nur, dass aus der rheinhessischen Heimat 35 Grad und drückende Hitze gemeldet wurden. Nach stundenlangem Segeln -wenig Wind eben- und der Sichtung einiger Heuler und Seehunde erreichten wir dann wieder den sicheren Festlandhafen in Harlingen. Der Wettergott schien uns halbwegs gut gesonnen, denn als wir endlich klitschnass im Hafen ankamen hörte der Regen auf und wir durften die Stadt, eine kleine typisch holländische Hafenstadt, erkunden. Am Abend war dann das große Halli Galli Turnier angesetzt, dass sich bis tief in die Nacht mit erbitterten Kämpfen zog.

Am nächsten Morgen ging es bei Zeiten in den Bus und somit zurück Richtung Zivilisation und der eigenen Sanitäranlagen. Quasi als Abschiedsgruß wurde noch ein Handy im Hafenbecken von Harlingen versenkt, damit die Fische auch mal bei uns anrufen können. Im Bus kam trotz der Vorfreude auch die Wehmut einer tollen Klassenfahrt mit vielen lustigen Erlebnissen auf.

Endlich zurück in Gau-Odernheim wurden wir schon sehnlichst erwartet. Wir waren zwar alle total müde hatten aber erst mal jede Menge zu erzählen. Von scharfen Messern, dem Klüver-Netz, Backbord und Steuerbord, der rosa Boje, dem Smiley-Helm, und, und, und ...

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